Als am 25.02.2014 vom Ostrand der Sonne ein großer X 4.9 Flare registriert wurde, erfolgte eine große Protuberanz. Nach kurzer Zeit errechneten schon die ersten Modelle nach diesem Full-Halo CME die mögliche Ankunft auf der Erde. Da zugleich ein Coronal Hole und vorangegangene CME das Erdmagnetfeld bereits stark irritierten, hatte die Ankunft am 27.02. am späten Nachmittag gewaltige Folgen. In der Aurorawarnung wurde bereits von äußerst günstigen Werten berichtet, gefolgt von: „Wer jetzt nicht raus fährt ist selber Schuld“. Nach einem wirklich langen Arbeitstag packte ich dann meine Ausrüstung ein und fuhr den ersten Beobachtungsplatz an. Eine gewaltige Lichtglocke ließ mich aber gleich den Plan ändern und zur bewährten Aussichtsplattform am Leuchtturm Bülk weiterfahren.

Das war genau richtig, und auch der Zeitpunkt passte! Die erste Kamera lief bereits, als mich ein Kollege der Sternwarte anrief und von einem rot erleuchteten Nachthimmel schwärmte. Stimmte genau, das konnte meine Kamera auch festhalten. Ich belichtete mit der Canon EOS 5 D Mk II bei ISO 2000 und 24mm mit Blende 1.4 nur 5 s. und hatte um 21:16 Uhr MEZ bereits ein fast ausgebranntes Bild.

Diese Phase klang aber langsam ab und gegen 21:42 Uhr MEZ waren nur noch vereinzelte rote Beamer schwach zu erkennen.

Gegen 22:04 Uhr MEZ deutete sich ein grüner Bogen auf den Bildern an.


Um 22:44 Uhr MEZ war dann eine phantastische Show im Gange, bei der die Polarlichter sogar im Wasser reflektiert wurden.

Wirklich fasziniert hat mich auch, dass man zu dieser Zeit sogar Farben rein visuell wahrnehmen konnte. Das ist bei Polarlichtern in unseren Breiten wirklich selten. Dieses Bild entstand gegen 22:46 Uhr MEZ.

Um 22:53 Uhr MEZ deuteten sich dann drei sehr prägnante rote Beamer an, die auf den Fotos natürlich noch viel intensiver dargestellt wurden.

Mein letztes Bild nahm ich um 23:31 Uhr MEZ auf. Jetzt war die Aurora schon deutlich schwächer und nur noch fotografisch zu erfassen. Man konnte höchstens eine leichte Aufhellung des Himmels erblicken.

Zu dieser Zeit hatte ich zwei 32 GB Speicherkarten voll mit Bildern und eine weitere 16 GB Karte befand sich in der EOS. Bei der letzten Aufnahme hatte ich die Belichtungszeit auf 10 s. erhöht, ansonsten die gleichen Settings für alle Bilder verwendet. Die Kieler Nachrichten haben das von mir zur Verfügung gestellte Bildmaterial als kleines Video bei Youtube eingestellt. Das kann hier angesehen werden.

Bereits am 28. Februar belegten Bilder und Meldungen, dass die Aurora bis nach Oberösterreich beobachtet werden konnte. Es war wohl das stärkste Ereignis im 24. Sonnenzyklus, der bislang eher verhalten verlief.

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